Gemeingüter sind Dinge die allen dienen sollen: Parks, Flüsse, saubere Luft. Doch auch einige gemeinnützige Stiftungen entsprechen dieser Definition. Gemeingüter sind eine alternative Eigentumsform, die neben Privateigentum existiert und schon lange davor existiert hat. Sie sind teilweise Ausdruck von Altruismus und teilweise einfach die effizienteste Form bestimmte Ressourcen in einer Marktwirtschaft zur Verfügung zu stellen (sogenannte: „Öffentliche Güter).
Auch in einer Marktwirtschaft müssen Unternehmensgewinne nicht privat sein. Genossenschaften gehen bereits in eine Gemeinschaftsrichtung, doch dienen sie üblicherweise „nur“ den Genossenschaftsmitgliedern – was überhaupt nicht demokratisch sein muss. Ein Unternehmen als Gemeingut hat einen gesellschaftliche Auftrag, der über ihre Nutzer:innen hinaus geht und so wenig wie möglich Privatgewinn.
Im experimentellen Projekt der Jemeingut AG, sind wir als Verein der Ankeraktionär, der Hüter der Marke „J“ und der Garant dafür, dass das Projekt nicht für Privatinteressen genutzt wird. Im Crowdfunding der J AG werden dem Verein bis zu 40% der AG Anteile übertragen.
Wir haben in unserer Vereinssatzung festgelegt, was wir machen, wenn uns Eigentum anvertraut wird, das uns zu einer Stimmabgabe berechtigt: Wir stimmen hauptsächlich gegen Gewinnausschüttung. (siehe §14 unserer Satzung. 20160417 Satzung final)
Gemeingüter sind nicht „Die Lösung“ für die Probleme unserer Gesellschaft, doch beginnen sehr viele Probleme beim Thema Eigentum. Dieses Thema wieder in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurs zu bringen, zu zeigen, dass es deutlich mehr als Privateigentum als Gestaltungsoptionen gibt und einen positiven Einstieg in diese Diskussion zu bringen sind Hauptanliegen der Jemeingut AG.